Home      Allgemeines      Krinoline      Frühe Tournüre      Küraßmode       Späte Tournüre      Jahrhundertwende

 

Inhalte, Layout und Bilder auf dieser und allen andere Seiten der Website Eigentum von U. Hofmockel, 2005

Anzug für Jungen von 6-8 Jahren

Schnitt von Ageless Patterns Nr. 1206

 

Die Hose mit Knöpfverschluß    
     
Die Hose paßt erstaunlicherweise auch heute noch im Alter von 6-8 Jahren. Bei einer Konfektionsgröße von 128/134 braucht man keine Änderungen vornehmen. Ich habe die Nähmaschine benutzt, korrekter wären es allerdings, alles mit der Hand zu nähen, da eine Nähmaschine zu dieser Zeit noch nicht allgemein üblich war.

Die notwendigen Schnitteile sind alle vorhanden, allerdings stimmt die Anzahl der zuzuschneidenden Teile nicht. Die Anleitung ist wie so oft etwas dürftig, aber da es nicht viele Teile sind ist die Hose problemlos auch ohne zu bewältigen.

Für die Hose werden unbedingt Hosenträger benötigt!

 

Zuerst werden alle Teile entsprechend den Angaben auf dem Schnitt ausgeschnitten. Ausnahme:

Der Beleg für den Verschluß  wird 3x im Oberstoff und 2x im Futter benötigt. Achtung: rechte und linke Stoffseite beim Oberstoff beachten (2x Beleg nach links, 1x nach rechts)!

Das Schnittteil vom linken Bund muß um 4 cm verlängert werden, also am besten an 4 Stellen am Bund jeweils 1 cm einfügen, sonst kann der Untertritt nicht mit eingefaßt werden.

Die Hose ist lt. Schnitt komplett gefüttert, was bei Wollstoffen sinnvoll ist. Zudem braucht man das komplette Futter für eine authentische Versäuberung. Allerdings habe ich bei meinen Sommerhosen auf das Ganzfutter verzichtet und nur einen Beleg für den oberen Bereich der hinteren Hosenteile bzw. nur ein Halbfutter gemacht.

 
  1. Die Belege der Taschen auf das Futter steppen (am besten mit Zickzackstich auf der Kante, man sieht es später sowieso nicht mehr).
  2. Den Bund mit dem Futter steppen und verstürzen, ebenso die Riegel.
     
  3. Bei den hinteren Hosenteilen das Futter rechts auf rechts auf den Oberstoff legen und an der markierten Kante auf ganzer Länge absteppen, wenden und bügeln (nach Geschmack schmal absteppen). Den Rest vom Futter glatt auf die linke Stoffseite heften. Danach werden Futter und Stoff wie eine Lage verarbeitet.
     
  4. Taschenbeutel rechts auf rechts auf die hinteren Hosenteile anstecken.
  5. Die vorderen Hosenteile mit dem Futter zusammenheften und die Taschenbeutel anstecken.


Jetzt kommt der spannendste Teil: der Knöpfverschluß. Eigentlich ist er sehr einfach, aber gerade das scheint für mich seine Schwierigkeit zu sein. Insbesondere, wenn es noch rechte und linke Stoffseiten gibt, frage ich mich nach dem 5. Auftrennen dann ab und an doch, ob ich das richtige Hobby habe... Aber nur Mut, man muß nur mitdenken ;-).
 
6.

Auf das linke Hosenteil einen Verschlußbeleg aus Oberstoff rechts auf rechts heften und bis zur Schlitzmarkierung steppen, wenden und feststecken -->



 

7. 

Dann die beiden anderen Oberstoffbelege mit den Futterbelegen steppen und verstürzen, einmal auf der Innen- und einmal auf der Außenseite .

Dabei liegt die rechte Seite des Oberstoffes jeweils innen!


 

 

8.

Wenn die Knopflöcher per Maschine eingearbeitet werden, dann sollte dies jetzt passieren. Dazu werden in den linken Beleg die bei den unteren Knopflöcher eingenäht, in den recht das obere.

9.

Jetzt wird der linke Beleg mit der offenen Seite, Oberstoff auf Oberstoff auf den bereits angenähten Beleg aufgesetzt und versäubert. Dabei das Hosenbein nicht mitfassen! Die verstürzte Kante des Belegs sollte ein kleines Stück hinter der vorderen Mitte liegen.

 

 
10.

Am rechten Hosenbein wird der verstürzte Besatz rechts auf rechts gesteppt.


 

 

11.

Jetzt werden die Taschenbeutel an allen Hosenteilen angesteppt. Nicht komplett durchsteppen, sondern unten eine Zugabenbreite Abstand lassen.

12.

Nun die hintere und die vordere Mittelnaht schließen. Bei der vorderen Naht bis zum Schlitzzeichen nähen und dabei die Belege nicht mitfassen.

Von oben  müßte die Hose jetzt so aussehen:

 

 

13.

Den Verschluß aufeinanderstecken und ggf. heften. Die Spitzen der Belege sollen alle aufeinander liegen.

Dann von außen auf der linken Seite den Beleg vom Schlitzzeichen dem Belegbogen folgend feststeppen.

Dabei die unteren Enden der Belege mitfassen.


 

14.

Lt. Originalanleitung soll der Saum vor dem Schluß der Seitennähte versäubert werden. Das finde ich allerdings unpraktisch, weil man die Hose dann nicht mehr auslassen kann.

Seitennähte schließen und versäubern. Bei groben Stoffen ist es sinnvoll, die Zugabe knapp neben der Naht nochmals festzusteppen, um die Naht zu stabilisieren.

Die Zugaben der Seitennähte habe ich gezackelt, korrekt wäre jedoch, Futter und Oberstoff gegeneinander einzuschlagen und dann knapp zu steppen.

Die Tascheneingriffe aufeinander legen und feststecken bzw. heften, den Taschenbeutel unter die Vorderteile legen.

Dann den Bund nur mit dem Oberstoff an der oberen Kante feststecken und steppen. Die Zugaben nach innen legen und das Futter des Beleges einschlagen und auf der Zugabe per Hand anstaffieren.

In den rechten Bund ein Kopfloch einarbeiten und den Knopf auf dem Bunduntertritt annähen.


 

15.

Die Riegel so auf den hinteren Hosenteilen eingeschlagen annähen, daß sie über der offenen Mitte überlappen.

Normalerweise wird dann eine Schnalle mit Schlitz und Dorn eingearbeitet. Der rechte Riegel wird durch den Schlitz gezogen und festgenäht, der linke durch den Riegel geführt und mit dem Dorn fixiert.

Ich habe so eine Schnalle nicht kurzfristig bekommen und somit den Riegel per Knopf verschlossen, womit er auch verstellbar ist.



 

16.

Hosenbeine säumen.

Die Knöpfe für die Hosenträger annähen und schon ist die Hose fertig.

 

 

 

 

Frühe Tournüre
1870-1876

 

¬
Allgemeines
Frühe Tournüre

Nähtechnik

 

Accessoires