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Inhalte, Layout und Bilder auf dieser und allen andere Seiten der Website Eigentum von U. Hofmockel, 2005
Als Schnitt habe ich von Truly Victorian die Nr. 291, den 1898 walking skirt,
genommen. Die nach der Anleitung vorgeschlagene Variante, Futter und Oberstoff
als eine Lage zu verarbeiten, ist auch eine Möglichkeit, Röcke zu nähen. Ich
habe mit jedoch dafür entschieden, daß Futter separat anzufertigen, da
der Rockstoff auch so schon einen schönen Fall hat. Wenn das Futter separat gefertigt wird, kann es in den gleichen Bund eingesetzt werden oder einen eigenen Bund bekommen. Der Futterrock kann in diesem Fall für mehrere Röcke als Futter dienen. Laut dem oben genannten Buch ging der Trend um 1903 dahin, Rockstoff und Futter generell zu trennen. Das hat den Vorteil, daß das Futter den Fall des Oberstoffes nicht unnötig behindert. Bei leichten Stoffen oder Seide würde ich jedoch weiterhin Oberstoff und Futter einlagig verarbeiten, damit der Rock nicht flattert. Die Röcke um 1900 liegen auf der Hüfte flach an. Selbst wenn das der Figur nicht gerade schmeichelt - die Mode will es so ;-).
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Die Schnitteile werden zuerst im Futter zugeschnitten, geheftet und angepaßt. Eventuelle Änderungen werden dann ggf. auf den Schnitt übertragen und der Oberstoff nach dem Futter zugeschnitten. Alle Teile werden entsprechend den Markierungen zusammengenäht und die Nähte versäubert. Bei wenig fransenden Stoffen können alle Kanten mit schrägem Fadenlauf (alle Nähte bis auf die Seitennähte) gezäckt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Einfassen mit Futterstoff. Wenn eine Verzierung der Nähte gemacht wird, sollte dies jetzt erfolgen. Eine einfache Möglichkeit dazu ist das feststeppen der Zugaben knappkantig neben der Naht. Im Schlitz wird die Zugabe ebenfalls komplett festgesteppt. Danach wird der Verschluß eingenäht. Dafür wird ein Untertritt von rund 7 cm Breite und jeweils 1 Beleg aus Oberstoff und Futter in 7 cm Breite benötige. Alle Teile sollten ca. 2 cm länger sein als der Schlitz. Wenn keine Nahtverzierung gemacht wird muß die Stichlänge für das Einnähen in den Schlitz vergrößert werden. Der Untertritt wird an einer Seite sowie der unteren Kante verstürzt, die offene Kante versäubert und dann rechts auf rechts an die restliche Nahtzugabe der linken Schlitzöffnung genäht. Die Naht verläuft dabei nur bis zum Nahtende der rückwärtigen Naht (rote Nadel). Bei einer Nahtverzierung nun nochmals von der rechten Seite den Untertritt feststeppen, dabei eine größere Stichlänge verwenden.
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Für die rechte Schlitzseite wird der Stoffbeleg rechts
auf rechts bis zum Nahtpunkt festgesteppt, entweder direkt auf der
Nahtlinie oder bei Nahtverzierungen auf der verbleibenden Nahtzugabe. Dann den Futterbeleg auf die linke Seite des Stoffbeleges heften und die untere Kante sowie die Seite steppen. Dabei an der unteren Kante ca. 1,5 cm vor der Naht enden (rote Nadel). Die Nahtzugabe wird quer über die Ecke abgeschnitten und der Beleg verstürzt.
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Jetzt werden die Haken und Ösen eingesetzt. Im linken Schlitzteil werden die Ösen mit den kleinen Rundungen durch die Stiche der Naht geschoben und von innen auf der Zugabe festgenäht. Auf der rechten Seite werden paßgenau die Haken so festgenäht, daß der Schlitz ohne Lücke schließt. Danach wird das Futter an der noch offenen Kante eingeschlagen und mit der Hand festgenäht. Es verdeckt dabei die Haken zum Teil. Danach wird der Bund angesteppt und innen per Hand angenäht. Nun wird die Länge des Rockes festgelegt. Die Saumkante wird am besten durch Heftstiche markiert. Dann wird die Saumzugabe auf die Saumweite angepaßt. Der Saum wird umgelegt und auf dem Rock festgesteckt. Er sollte dabei nicht zur Seite gezogen werden. Die Mehrweite der Zugabe wird mit kleinen Heftstichen soweit eingereiht, daß sie die Saumweite zwischen den Nadeln erhält. Danach wird eine Saumverstärkung eingearbeitet. Diese sollte nicht zu steif sein, damit sie den Fall des Rockes nicht behindert. In meinem Beispiel habe ich für einen mittelschweren Wollstoff Baumwollköper genommen. Die Verstärkung ist fast so breit wie der fertige Saum und wird zwischen Rock und Saum festgeheftet.
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Es gibt viele Möglichkeiten, wie der Saum angenäht und abgeschlossen
werden kann. Der Abschluß kann mit einer Einfassung aus Futterstoff
erfolgen oder mit einem Band. In meinem Beispiel ist das Band unten nur
am Saum angenäht, die obere Kante wird mit der Maschine festgesteppt. Der Saum kann jedoch auch unsichtbar angenäht werden oder gleich mit mehren parallelen Nähten, das ist eine reine Geschmacksfrage. Als Saumschutz ist eine Besenborte angenäht, deren "Besen" über die Saumkante hinausragen. Eine auf die Kante gesetzte Kordel ist aber genauso möglich. Und fertig ist der Rock! |
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Allgemeines
Jahrhundertwende