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Inhalte, Layout und Bilder auf dieser und allen andere Seiten der Website Eigentum von U. Hofmockel, 2007

Entstehung eines Kleides - 3. Teil

Teil 1 - Teil 2

 

Der neue Stoff ist da und ich habe mich letztlich für eine "es soll ein sehr, sehr schlichtes Kleid sein"-Variante entschieden. Schon aus der Not heraus, daß anderes mit dem sperrigen Stoff kaum möglich ist.

 

Die quergestreiften Paneele sind also gefüttert, am Saum mit Bleiband beschwert und der gesäumte Vorderrock an den Paneelen befestigt.

Verschlossen wird der Oberrock auf einem Paneel, die Linienführung der einzelnen Teile bot sich dafür an.

Bei den Haken fehlt noch eine schmale Seidenblende, um den Hakenansatz zu verdecken.

     
 

Da der Stoff so empfindlich ist, hielt ich einen Verschluß mit Haken und Ösen für eine gute Idee, damit der Stoff an den Knopflöchern nicht ausreißt. Die rechte Seite wird am Untertrittende knappkantig eingeschlagen und überwendlich festgenäht. Die linke Seite wird ca. 5 mm vor der vorderen Mitte umgeschlagen, so daß ein kleiner Übertritt entsteht. Der Umschlag wird am Ende eingeschlagen und am Futter festgenäht. An den Kurven der Figur wird der Umschlag entweder als Dreieck eingeschnitten und die Lücke entsprechend geschlossen oder ein Stoffdreieck wird eingesetzt. Je nachdem, wo man Mehr- oder Minderweiten braucht.

Auf der rechten Seite ist die vordere Mitte hier mit schwarzem Faden markiert, die Ösen werden mit ein wenig Überstand angenäht.

Danach werden sie quasi einfach umgeklappt und die die Ösen bedeckende Falte knappkantig festgenäht. Auf der linken Seite werden die Haken entsprechend der Ösen ca. 5 mm hinter der der vorderen Mitte festgenäht. Mehr Abstand zur Mitte fördert, daß der Überstand unschön aufklafft. Abschließend werden die Hakenansätze dann noch mit einem schmalen Futterband überdeckt.

In den Kragen habe ich ein Stück Steifleinen in Kragenform eingesetzt. Dieses wird an den eingeschlagenen Zugaben befestigt.

Anschließend wird der Kragen mit einem Stück Futterstoff bedeckt und die Zugaben des Futters eingeschlagen knappkantig unterhalb der Kragenränder festgenäht.

     
Zum guten Schluß habe ich noch einen Besatz für Kragen und Manschetten in den gleichen Falten wie beim Rocksaum gemacht sowie ein paar Knöpfe mit der Seide bezogen. Äußerlich ist es nun fertig:

 

         

 

Der Oberstoff verweigert jedoch noch immer hartnäckig, ein Tournürenkleid werden zu wollen. Als letzte Waffe greift er zum äußerste Mittel - und zieht an einigen Nähten "Laufmaschen"

Ob es nun am Stoff liegt oder an meinen nähtechnischen Künsten - so sieht es auf jedenfall nur mittelprächtig aus.

Als einzige Lösung, wie der Stoff mit weniger Spannung doch noch eine passende Oberbekleidung wird, ist eine gründerzeitliche Bluse.

Zuerst steht jedoch die Dinertaille zum Rock an.

Demnächst also mehr in diesem Theater....

 

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1882-1889

 

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